Das Christentum ist für dich zwar eine grobe Orientierung. Aber kann man die Bibel auf das heutige Leben und Lieben noch anwenden?
Was ist Liebe?
Der berühmte König Salomo schrieb in einem sehr poetischen Bibeltext dreimal die folgende Warnung: „Ich beschwöre euch …, dass ihr weder weckt noch stört die Liebe, bis es ihr gefällt!“ (1). Die Liebe zwischen Mann und Frau ist einzigartig und kostbar, aber auch verletzlich und zerbrechlich. Die Ehe ist ihr Ziel und Schutz. Heute wird das Gegenteil gepredigt: „Probiere in der Liebe/Sexualität einfach mal alles aus, so wirst du situativ das für dich Passende finden!“
Aber wie kannst du dich diesem Gruppendruck entziehen und warten, bis es „der Liebe gefällt“?
Es mag charakterlich zurückhaltende Menschen geben, denen das ausnahmsweise gelingt. Aber sicher kannst du das nur schaffen, wenn du dich bewusst unter Gottes Führung stellst. Das wird „Bekehrung“ genannt. Glaube an Jesus Christus und entscheide dich, ihm ab jetzt nachzufolgen. Bekenne ihm deine bisherigen Sünden und Fehler. Bitte ihn um seine Hilfe in deinem Alltag und lies die Bibel, sein Wort, primär das Neue Testament. Dort steht unter anderem, dass der Geist Gottes in dir zu wohnen beginnt, sobald du den oben genannten Schritt machst und Jesus persönlich annimmst (2). Dieser Heilige Geist gibt dir die Kraft, gegen den Strom der Mehrheitsmeinungen, auch im sexuellen Bereich, zu schwimmen.
Die einfache Formel “Kein Sex vor der Ehe” gilt vor Gott auch heute noch. Sie entspricht den Aussagen der Bibel (3) und bewahrt vor Enttäuschung, Missbrauch, Masslosigkeit und Schuld vor Menschen und Gott. Auf dieser Zurückhaltung liegt ein grosser Segen – will heissen, dass Gott dir Güte und Frieden in deiner Lebensführung gibt und dich vor falschen Entscheidungen bewahrt.
Ausserdem gibt es selbst in einer Ehe Phasen, wo sexuelle Enthaltsamkeit nötig sein kann, z.B. in einer schweren Schwangerschaft, während Krankheiten oder zwingenden Abwesenheiten etc. Sich beherrschen zu können, ist also eine sehr wichtige Sache.
Die gute Wahl
Im Johannes-Evangelium Kp. 4 spricht der Herr Jesus mit einer Frau, die 5 Männer gehabt hatte, und jetzt mit einem sechsten zusammenlebte, ohne mit ihm verheiratet zu sein. Es kann durchaus angenommen werden, dass sie mit ihm auch Geschlechtsverkehr hatte (“der, den du jetzt hast”, Kp. 4 Vers 18). Der Herr nennt sie hier an keiner Stelle eine “Hure” oder wirft ihr vor, in “Hurerei” zu leben, obwohl das im strengen Sinn zutraf (4). Er spricht sie auf einer ganz anderen Ebene an, wodurch sie aber erkennen konnte, dass sie an ihrer Beziehungssituation etwas ändern musste. Es ist nicht beschrieben, was sie nachher damit machte, ob sie sich von ihrem Partner trennte oder ob sie ihn heiratete. Sie glaubte aber ab jetzt an Jesus und ihr Leben veränderte sich zweifellos in die richtige Richtung. Das siehst du im Verlauf des ganzen Kapitels 4 des Johannes-Evangeliums. Lies es mal!
Wenn du also eine vor- oder aussereheliche sexuelle Beziehung hast, lebst du nicht in Übereinstimmung mit Gottes Gedanken, ob du dich nun Christ/Christin nennst oder nicht. Das solltest du annehmen, ihm bekennen und ihn um Kraft bitten, das Nötige daran zu ändern. Auch musst du bedenken, dass all dein Tun auf dieser Erde einmal von Gott in einem gerechten Gericht beurteilt wird, wovon ebenfalls schon Salomo sprach (5).
Es wird manchmal gesagt, 1. Mose Kp. 24 sei das Kapitel der göttlichen “Heiratsvermittlung”. Tatsächlich findest du darin, wie Gott einen Vermittler (nämlich für uns heute den Heiligen Geist) aussendet, zwei füreinander bestimmte Menschen zusammenzubringen. Das führt zu einer glücklichen und erfüllten Ehe. Eine definitive, starke Liebe verbindet beide miteinander. So ist die Sexualität keine billige, austauschbare Ware, sondern die körperliche Erfüllung einer auf Dauer und volles Vertrauen ausgerichteten Einheit. In der Bibel finden wir das ebenfalls wieder: “Erfreue dich an der Frau deiner Jugend …”(6). “Mein Geliebter ist mein, und ich bin sein … Ich bin meines Geliebten und mein Geliebter ist mein … Ich bin meines Geliebten und nach mir ist sein Verlangen.”(7). “Die Frau hat nicht Macht über ihren eigenen Leib, sondern der Mann; ebenso aber hat auch der Mann nicht Macht über seinen eigenen Leib, sondern die Frau.”(8). Ein trauriges Beispiel für zu früh und auf egoistische Weise geweckte Liebe finden wir in der Familie des Königs David: Nachdem Amnon, einer seiner Söhne, die junge Tamar zu Sex gezwungen hatte, hasste er sie mehr, als er sie vorher vergöttert hatte.(9)
Du solltest es also Gott überlassen, wie er dich in der Liebe führt. Dazu ist Rücksprache mit ihm, also Gebet, und das Lesen seines Wortes, der Bibel die beste Basis, um nicht dem Strom dieses Zeitlaufs überlassen zu sein. Auch Mitchristen, die der Herr Jesus dir zur Seite stellt, brauchst du dazu. Es lohnt sich, diesen Weg zu wählen, auch wenn die Mehrheit anders denkt!
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(1) Hohelied Kp. 2 Vers 7, Kp. 3 Vers 5 und Kp. 8 Vers 4
(2) Apostelgeschichte Kp. 5 Vers 32; Epheserbrief Kp. 1 Verse 13-14
(3) z.B. 1. Mose Kp. 2 Vers 24; 2. Mose Kp. 20 Vers 14; 5. Mose Kp. 22 Verse 28-29; Markus-Evangelium Kp. 10 Verse 2-9; 1. Korintherbrief Kp. 7 Vers 2
(4) vgl. 1. Korintherbrief Kp. 5 Vers 1
(5) Prediger Kp. 11 Vers 9 und Kp. 12 Vers. 14; vgl. Römerbrief Kp. 14 Vers 12 und 1. Petrusbrief Kp. 4 Vers 5 sowie Offenbarung Kp. 20 Verse 11-15 und Kp. 21 Vers 8
(6) Sprüche Kp. 5 Vers 18
(7) Hohelied Kp. 2 Vers 16, Kp. 6 Vers 3 und Kp. 7 Vers 10
(8) 1. Korintherbrief Kp. 7 Vers 4
(9) 2. Buch Samuel Kp. 13 Vers 1-3 und 11-17