Gnade ist ein Wort, das im Alltag kaum verwendet wird. Für das Verständnis der Bibel ist es jedoch ein Schlüsselbegriff.
Begriffserklärung
Der Begriff «Gnade» kommt vom gleichen Wortstamm wie das Wort «gratis». Es wird etwas gegeben, ohne Gegenleistung. Gnade gibt, ohne etwas zu fordern.
Gnade – im Leben von Jesus Christus
Die Gnade des Herrn Jesus Christus wird in 2. Korinther 8,9 so beschrieben: «Er wurde, da er reich war, um euretwillen arm, damit ihr durch seine Armut reicht würdet». Jesus, der Sohn Gottes, lebte vor ca. 2000 Jahren als armer Mensch auf dieser Erde. Er hatte kein Haus und kein Geld. Nach etwa 33 Jahren starb er am Kreuz, obwohl er es nicht verdient hatte. Doch er tat es freiwillig, aus Gnade zu uns. Er tat es mit dem Ziel, dass dadurch Menschen reich gemacht werden können. Damit Menschen alles Himmlische von Gott frei geniessen können, weil Jesus ihre Sündenschuld auf sich genommen hat. Keiner hat dieses Geschenk Gottes verdient. Auch wenn man es im Glauben angenommen hat, bleibt es dennoch unverdiente Gnade.
Wem steht die Gnade Gottes offen?
Die Gnade Gottes richtet sich an alle Menschen «Denn die Gnade Gottes ist erschienen, Heil bringend für alle Menschen» (Titus 2,11). Jesus Christus brachte Heil (d. h. Rettung) für jeden. Ob der schlimmste Verbrecher oder das bravste Kind, alle dürfen die Gnade Gottes in Anspruch nehmen.
Wie erhalte ich diese Gnade?
Diese Frage beantwortet folgender Bibelvers: «Gott widersteht den Hochmütigen, den Demütigen aber gibt er Gnade» (1. Petrus 5,5). Demütig ist jemand, der nichts von sich hält. Dies ist die Bedingung, um Gottes Gnade persönlich in Anspruch nehmen zu können. Viele Menschen möchten sich Gottes Gnade verdienen. Doch das ist der Widerspruch in sich selbst und letztlich Hochmut, weil man auf die eigene Leistung baut. Die Gnade gibt, ohne eine Gegenleistung zu fordern. Das Einzige, was sie fordert, ist das aufrichtige Bewusstsein, dass man Gott nichts von sich aus bringen kann, sondern dankbar das annimmt, was Gott schenken möchte. Möchtest du die Gnade Gottes auch persönlich erfahren?