#5 Wo sind die abgetriebenen Kinder? – Rettung und Verantwortung

Der Rettungsplan Gottes reicht weiter als das Unheil, das der Mensch anrichtet. Hier im letzten Artikel dieser Serie befassen wir uns mit dem, was die Bibel darüber zu sagen hat.

Wo sind die abgetriebenen Kinder - Rettung und Versöhung

Inhaltsübersicht

Rettung der Verlorenen

Jesus Christus kam als Retter in diese Welt. Gerade im Zusammenhang mit „den Kleinen“, also den Kindern, sagte er von sich:

Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten… Ebenso ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eines dieser Kleinen verloren gehe.
(Matthäus 18,10-14)Gebt acht, dass ihr nicht eins dieser Kleinen verachtet; denn ich sage euch, dass ihre Engel in den Himmeln allezeit das Angesicht meines Vaters schauen, der in den Himmeln ist. Denn der Sohn des Menschen ist gekommen, das Verlorene zu erretten. Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und eins von ihnen sich verirrte, lässt er nicht die neunundneunzig auf den Bergen und geht hin und sucht das umherirrende? Und wenn es geschieht, dass er es findet, wahrlich, ich sage euch: Er freut sich mehr über dieses als über die neunundneunzig, die nicht verirrt sind. Ebenso ist es nicht der Wille eures Vaters, der in den Himmeln ist, dass eins dieser Kleinen verloren gehe..

Dafür gab er am Kreuz sein Leben hin! Grundsätzlich ist jeder Mensch ein Sünder und braucht Erlösung davon und vom Gericht, das Gott darüber halten wird. Ein kleines Kind oder eines, das im Mutterleib heranwächst, trägt zwar auch schon die Sünder-Natur in sich. Hiob sagte:

Und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott, und wie könnte ein von einer Frau Geborener rein sein.
(vgl. Hiob 9,2Wirklich, ich weiß, dass es so ist; und wie könnte ein Mensch gerecht sein vor Gott? und Hiob 34,5)Denn Hiob hat gesagt: Ich bin gerecht, und Gott hat mir mein Recht entzogen.

Auch das neugeborene Kind von David, von dem wir in Artikel #4 berichtet haben, war nicht rein, dass es deswegen in den Himmel gekommen wäre. Aber der Sühnungstod Jesu Christi am Kreuz wurde ihm zugerechnet – obwohl es weder etwas „bereuen“ noch bekennen konnte, und auch nicht musste (vgl. Römer 5,13) denn bis zu dem Gesetz war Sünde in der Welt; Sünde aber wird nicht zugerechnet, wenn kein Gesetz da ist.. Ungeborene Kinder können nicht an Christus glauben oder Sünden bekennen. Aber Gott kann ihnen Versöhnung und Gerechtigkeit zurechnen kraft des vergossenen Blutes seines Sohnes Jesus Christus (Kol. 1,20)und durch ihn alle Dinge mit sich zu versöhnen – indem er Frieden gemacht hat durch das Blut seines Kreuzes –, durch ihn, es seien die Dinge auf der Erde oder die Dinge in den Himmeln.. Sein Erlösungswerk hat grundlegende Geltung:

Nämlich dass Gott in Christus war, die Welt mit sich selbst versöhnend, ihnen ihre Übertretungen nicht zurechnend, und hat in uns das Wort der Versöhnung niedergelegt
(2. Kor. 5,19).

Verantwortlichkeit

Dass dies die Verantwortung jedes Menschen nicht aufhebt, dem “Wort der Versöhnung” zu glauben und es persönlich in Anspruch zu nehmen, ist klar:

Denn so hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren gehe, sondern ewiges Leben habe.
(Joh. 3,16)

Eine besondere Verantwortung tragen Erwachsene gegenüber Kindern. Jesus sagt mehrmals, dass sich schuldig macht, wer Kindern Schaden zufügt:

Es wäre ihm nützlicher, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde, als dass er einem dieser kleinen Anstoss gebe.
(Lukas 17,2; vgl. Matthäus 18,6Wer aber irgend einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anstoß gibt, für den wäre es besser, dass ein Mühlstein um seinen Hals gehängt und er in die Tiefe des Meeres versenkt würde. und Markus 9,42Und wer irgend einem dieser Kleinen, die an mich glauben, Anstoß gibt, für den wäre es besser, wenn ein Mühlstein um seinen Hals gelegt und er ins Meer geworfen würde.).

Jesus liebt Kinder. Er nahm sie in die Arme und liess nicht zu, dass seine Jünger sie als störend betrachteten und von ihm abhielten:

Lasst die Kinder zu mir kommen, wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. … Und er nahm sie in die Arme, legte die Hände auf sie und segnete sie.
(Markus 10, 14-16; vgl. Matthäus 19,14Jesus aber sprach: Lasst die Kinder und wehrt ihnen nicht, zu mir zu kommen, denn solcher ist das Reich der Himmel.  und Lukas 18,16Jesus aber rief sie zu sich und sprach: Lasst die Kinder zu mir kommen und wehrt ihnen nicht, denn solcher ist das Reich Gottes. ).

Zwar ist ein ungeborenes Kind noch nicht im selben Mass unter uns (immerhin bekommt es von seiner Umwelt schon einiges mit, siehe Artikel #3), aber diese Aussagen des Herrn Jesus zeigen auch im Fall einer Abtreibung den Ernst, etwas zum Schaden eines Kindes zu unternehmen!

Als die Israeliten aus Ägypten auszogen in dann in der Wüste unterwegs waren, beschuldigten sie Gott, er wolle ihre Kinder in dieser Einöde umbringen (2. Mose 17,3)Und das Volk dürstete dort nach Wasser, und das Volk murrte gegen Mose und sprach: Warum doch hast du uns aus Ägypten heraufgeführt, um mich und meine Kinder und mein Vieh vor Durst sterben zu lassen? und es wäre doch besser, in die Sklaverei Ägyptens zurückzukehren (4. Mose 14, 1-4)Da erhob die ganze Gemeinde ihre Stimme und schrie, und das Volk weinte in jener Nacht. Und alle Kinder Israel murrten gegen Mose und gegen Aaron, und die ganze Gemeinde sprach zu ihnen: Wären wir doch im Land Ägypten gestorben, oder wären wir doch in dieser Wüste gestorben! Und warum bringt uns der HERR in dieses Land, dass wir durchs Schwert fallen und unsere Frauen und unsere kleinen Kinder zur Beute werden? Wäre es nicht besser für uns, nach Ägypten zurückzukehren? Und sie sprachen einer zum anderen: Lasst uns ein Haupt über uns setzen und nach Ägypten zurückkehren! . Die Wahrheit war, dass Gott diese Kinder in das Land Kanaan führen wollte, das von Milch und Honig floss! (4. Mose, 14,31Und eure kleinen Kinder, von denen ihr gesagt habt: „Sie werden zur Beute werden!“, die will ich hineinbringen, und sie sollen das Land kennen lernen, das ihr verschmäht habt.2. Mose 3, 7-8und sie sollen den Dienst für ihn versehen und den Dienst für die ganze Gemeinde vor dem Zelt der Zusammenkunft, um den Dienst der Wohnung zu verrichten; und sie sollen alle Geräte des Zeltes der Zusammenkunft warten und den Dienst für die Kinder Israel versehen, um den Dienst der Wohnung zu verrichten.). Er sorgte sich vor allem auch um diese Kinder und entlarvte die Härte der Eltern, die sie das Land aus Bequemlichkeit und Eigennutz nicht sehen lassen wollten. In einem ähnlichen Sinn bedeutet eine Abtreibung, ein Kind vom Leben und vom Segen des persönlichen Kennenlernens seines Schöpfers auf dem Lebensweg auszuschliessen.

Interessant ist auch, dass 5 von 8 Totenauferweckungen in der Bibel Kinder oder Jugendliche betrafen:

Der Prophet Elia erweckte einen Knaben vom Tod (1. Könige 17,17-24) und sein Nachfolger Elisa ebenfalls (2. Könige 4,18-37). Jesus Christus auferweckte ein Mädchen, wovon dreimal berichtet wird (Matthäus 9,23-26; Markus 5,21-43; Lukas 8,40-56). Er erweckte auch einen toten Jüngling zum Leben, der schon auf dem Weg zum Friedhof war (Lukas 7,11-17). Und Paulus auferweckte einen Jüngling, der durch einen Sturz gestorben war (Apg. 20,7-12).

Einsicht, Umkehr, Vergebung

David – der selbst alles andere als immer gerecht war – machte eine zentrale Aussage, die auch in späteren Stellen der Bibel wiederholt wird:

“Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Glückselig der Mensch, dem der Herr Ungerechtigkeit nicht zurechnet, und in dessen Geist kein Trug ist! (Psalm 32,1-2Von David, ein Maskil. Glückselig der, dessen Übertretung vergeben, dessen Sünde zugedeckt ist! Glückselig der Mensch, dem der HERR die Ungerechtigkeit nicht zurechnet und in dessen Geist kein Trug ist!; Römer 4,6-8)wie denn auch David die Glückseligkeit des Menschen ausspricht, dem Gott Gerechtigkeit ohne Werke zurechnet: „Glückselig die, deren Gesetzlosigkeiten vergeben und deren Sünden bedeckt sind! Glückselig der Mann, dem der Herr Sünde nicht zurechnet!“.

Das ist nur möglich, weil Jesus Christus für diese Übertretungen starb, damit wir frei ausgehen können. Abtreibung ist eine solche Übertretung und Ungerechtigkeit gegen Gott und das ungeborene Kind. Wer diese Sünde bekennt und an Jesus glaubt, der dafür starb, erhält Vergebung.

Mit Jesus wurden zwei Räuber gekreuzigt, einer rechts und einer links von ihm. Einer der beiden sah am Kreuz hängend ein und bekannte, dass er diese Strafe für seine bösen Taten verdient hatte – im Gegensatz zu Jesus, der für unsere Schuld starb. Der Räuber konnte keine langen Reden mehr halten und sagte dann nur noch zu Jesus – indem er an seine Auferstehung glaubte:

“Gedenke meiner, Herr, wenn du in deinem Reich kommst! Und er [Jesus] sprach zu ihm Wahrlich ich sage dir: Heute wirst du mit mir im Paradies sein.”
(Lukas 22,40-42).

Das Erlösungswerk des Herrn Jesus Christus am Kreuz gilt auch für abgetriebene Kinder (1) – und für Menschen, die durch Abtreibungen schuldig geworden sind und sich zu ihm bekehren!

 


 

  1. Wem das zu absolut klingt, kann sich die Alternativen überlegen. Es gibt vier Möglichkeiten:
    1. Alle abgetriebenen Kinder sind gerettet (die oben vertretene Auffassung)
    2.  Sie alle sind verloren und gehen ins Verderben
    3.  Es gibt sie alle nicht mehr, sie sind quasi ausgelöscht
    4. Gott weiss, welche von ihnen sich bekehrt hätten, wenn sie am Leben geblieben wären, und nur diese sind errettet. Dagegen spricht, dass die Toten nach dem gerichtet werden, was in Büchern bei Gott über ihre Taten aufgezeichnet wurde (Offenbarung 20,12)Und ich sah die Toten, die Großen und die Kleinen, vor dem Thron stehen, und Bücher wurden geöffnet; und ein anderes Buch wurde geöffnet, welches das des Lebens ist. Und die Toten wurden gerichtet nach dem, was in den Büchern geschrieben war, nach ihren Werken.. Ungeborene Kinder haben dort aber keine «Einträge» und können nicht zur Rechenschaft gezogen werden.

 

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