#14 Wenn du depressiv bist…

Vielleicht fragst du dich, weshalb du dich depressiv fühlst. Das kann ganz viele verschiedene Gründe haben.

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Schön, dass du dir dieses Video anschaust. Dass du nicht einfach denkst “irgendwann kommt schon alles wieder gut”, sondern dass du deine Situation ernst nimmst und dass du gut zu dir schauen möchtest. Auch das ist mein Anliegen mit diesem Video. Ich möchte dir behutsam helfen, den richtigen Blick auf dich und deinen seelischen Zustand zu bekommen.  

Vielleicht fragst du dich, weshalb du dich depressiv fühlst. Das kann ganz viele verschiedene Gründe haben. Deshalb möchte ich hier kein Modell aufzeigen, sondern einfach ein paar Faktoren nennen. 

Einerseits hat deine genetische Veranlagung viel damit zu tun. Das kann man beobachten, indem manchmal ganze Familien oder gar Verwandtschaften in ihrem Leben immer wieder mal depressive Züge haben. Es geht darum, dass du von deinem Typ her mehr Verständnis, emotionale Unterstützung und Zuwendung benötigst als andere, jedoch kannst du diese auch mehr anderen Menschen geben. Diese genetische Veranlagung ist seit deiner Geburt so und man kann sie nicht ändern. Ich möchte dich einladen, dies so anzunehmen. Denn Gott, der Schöpfer, hat dich so geschaffen und das ist gut so.  

Ein weiterer Grund können belastende Ereignisse in deinem Leben sein. Mit solchen Belastungen gehen Menschen unterschiedlich um. Einige – und dazu gehörst vielleicht auch du – fressen Probleme in sich ein und machen sich sogar für Sachen verantwortlich, wofür sie gar nichts beigetragen haben. Daraus resultiert eine Selbstablehnung, die sogar zu Selbsthass führen kann. Wer sich selbst ablehnt, fügt der eigenen Seele Schaden zu, was eben in depressiven Verstimmungen enden kann. Damit habe ich jetzt gerade zwei Sachen angesprochen: Einerseits geht es um Belastungen im Leben. Versuche mit jemandem darüber zu reden. Überlege dir aber gut, wer das ist. Denn es muss eine Person sein, die dich mehr oder weniger verstehen kann. Gern darfst du uns kontaktieren. Etwas ganz Besonderes ist, dass du immer zum Herrn Jesus beten kannst. Niemand kann so gut zuhören wie er und niemand kann so gut helfen wie er. Jedenfalls ist es für die Gesundheit deiner Seele ganz wichtig, dass du auch Schmerz zulassen und darüber trauern kannst. Nebst traurigen, belastenden Ereignissen kann es auch um Schuldgefühle gehen. Überlege hier anhand der Bibel gut, was reale Schuld ist und wofür du dich verantwortlich machst, obwohl du nichts dafür kannst. Wenn du tatsächlich in einem Punkt schuldig bist, dann darfst du mit dieser Schuld zu Gott kommen und sie ihm sagen. Er wird dir vergeben, weil sein Sohn Jesus Christus am Kreuz dafür gestorben ist. Wenn du deine Schuld auch vor Menschen eingestehst, kann das für deine Seele sehr befreiend sein. Wenn du aber gar nicht schuldig bist, versuche die Schuldgefühle abzulegen. Seelsorgerliche Gespräche können dir dabei helfen.  

Ausserdem gibt es auch bestimmte Umstände im Leben, die stärker depressive Verstimmungen hervorrufen können. Das können zum Beispiel dunkle Jahreszeiten sein. Wenn du dir dessen bewusst bist und so einordnen kannst, woher diese Verstimmungen kommen, dann macht dich dies gelassener und du kannst besser damit umgehen.  

Was auch immer die Gründe für deine depressiven Verstimmungen sind: Sie sind nichts anderes als eine Reaktion deiner Seele. Sie können Signalwirkung haben, indem du und dein Umfeld feststellen, dass du überfordert oder zu stark belastet bist. Deshalb schützt dich die Depression, indem sie dich und dein Umfeld vor noch mehr Belastung warnt.  

Nun zu ein paar Tipps. Wie du weisst, stützen wir uns bei Faith-Time auf die Aussagen der Bibel. Ohne dass ich jetzt direkt aus der Bibel vorlese, möchte ich dir ein paar Prinzipien aus der Bibel für den Umgang mit depressiven Verstimmungen vorstellen.  

  • Versuche, dein Leben in die Hand zu nehmen und gleichzeitig auf Gott zu vertrauen. Gott möchte nicht, dass wir uns in den Stuhl setzen und warten, bis bessere Zeiten kommen, sondern es liegt in unserer Verantwortung, das Leben aktiv zu gestalten. Ich möchte dir Mut machen, in kleinen Schritten aktiv zu sein, du brauchst dir keine hohen Ziele setzen. Gleichzeitig müssen wir nicht in unserer eigenen Kraft vorangehen, sondern dürfen aus der Kraft leben, die Gott gibt. Er hat uns das Leben gegeben und er möchte es auch erhalten.  
  • Nimm dir viel Zeit, um gute Beziehungen zu pflegen. Ich wünsche dir, dass du in deiner Umgebung Christen kennst, die in ihrem Alltag mit Gott leben. Suche den Kontakt zu ihnen. Gott hat uns als Beziehungswesen geschaffen, deshalb schadet es unseren Seelen, wenn wir isoliert leben. Wir brauchen den Kontakt zu Mitmenschen, damit wir eine gesunde Seele haben können.  
  • Mache dir selbst Mut. In der Bibel finden wir mehrere Gespräche, die Menschen mit der eigenen Seele hatten (z. B. Psalm 42,6). Du darfst dir selbst Mut machen, auf Gott zu vertrauen. Schreibe dir dazu ein paar Bibelverse auf, die dich ermutigen. Das Singen geistlicher Lieder tut der Seele ebenfalls gut. Auch Bilder kannst du dafür benutzen. Es ist erstaunlich, wie oft Gott in einer Bildersprache gesprochen hat. Zum Beispiel redet er von einem starken Adler, der uns trägt, oder von einem stabilen Felsen, der durch nichts verrückt wird, oder von einer festen Burg, wo kein Feind hineindringen kann. Das Bewusstwerden dieser Bilder kann deine Seele stärken.  
  • Vergib Menschen, die dich verletzt haben. Vielleicht haben Menschen dich enttäuscht, abgelehnt oder missbraucht. Dies hat in deiner Seele eine Wunde hinterlassen. Eventuell hast du die Möglichkeit mit diesen Menschen zu reden und sie darauf aufmerksam machen. Hoffentlich gestehen sie ihre Schuld vor dir ein. Es kann aber auch sein, dass du diese Möglichkeit nicht hast. Dann komm mit deinen Wunden zum Kreuz von Jesus. Ich meine damit nicht ein spezifischer Ort, sondern dass du dem Herrn Jesus sagst, was dir weh tut. Du darfst dein Herz vor ihm ausschütten. Dann wirst du seine Gnade erfahren und du kannst eine vergebende Haltung zu den Menschen einnehmen, die deine Seele verletzt haben.  
  • Versuche immer wieder auch die Vogelperspektive einzunehmen. Für die Depression ist ein Tunnelblick typisch. Man sieht nur das Dunkle, das endlos vorkommt. Deshalb rate ich dir, deine Lebenssituation von oben anzuschauen. Vielleicht bist du schon einmal geflogen. Vom Flugezug aus hat alles ganz anders ausgesehen. Manches, was sonst gross ist, war plötzlich kleiner, und im Fokus stehen viel mehr die blauen Seen und grünen Felder und Wälder. Es kann gut sein, dass du momentan nur Dunkles im Leben siehst. Doch es gibt auch Schönes – 100%ig!  
  • Veränderung ist möglich. Auch wenn es manchmal scheint, dass sich Dinge nicht ändern, ist das Leben nichts Starres. Es kann immer Veränderung geben. In der Bibel gibt es dazu viele mutmachende Geschichten. Zwar wurden nicht immer Situationen geändert, doch wir erkennen, dass Gott sehr oft auf das Herz abzielt, indem er uns an schwierigen Situationen reifen lassen möchte.  

Zum Schluss möchte ich dir noch einen Satz mitgeben, den ich aufgeschrieben habe, als ich auch Jahre mit vielen depressiven Verstimmungen hatte: Träger einer schwachen Psyche zu sein, ist nicht eine Sackgasse, sondern die besondere Einladung des Herrn Jesus, in Seiner Abhängigkeit und Kraft zu leben. 

Die Bibel ist kein Psychologiebuch. Sie ist aber von Gott geschrieben und weil Gott dich durch und durch kennt und nur das Beste für dich will, enthält sie viele Weisheiten, wie es deiner Seele und deinem Geist gut gehen kann. In diesem und den nächsten Videos (immer am Dienstag) erfährst du einige praktische Beispiele dazu.

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