Und Gott schuf die grossen Seeungeheuer und jedes sich regende, lebendige Wesen, wovon die Wasser wimmeln nach ihrer Art und alle geflügelten Vögel nach ihrer Art. Und Gott sah, dass es gut war.
1. Mose 1,21
In der Vielfalt der Lebensformen lassen sich ausgefeilte Konzepte wie die eines Ingenieurs erkennen. Es ist beeindruckend, zu studieren, wie ein umfassender Bauplan, zum Beispiel derjenige der Säugetierklasse, in verblüffend unterschiedlichen Varianten ausgeführt wurde. Eine Gegenüberstellung der „Klassenbesten“ zeigt, dass der Schöpfer die physikalischen Grenzen des Möglichen im Grossen wie im Kleinen vollständig ausgereizt hat:
Minimaus
Die winzige Etruskerspitzmaus und die Schweinsnasenfledermaus sind nur ein paar Zentimeter gross und teilen sich den Miniaturrekord unter den Säugern. Mit einem Gewicht von weniger als drei Gramm sind sie leichter als eine 20 Rappen Münze, eine Grössenordnung, bei der Warmblütler einen enormen Energieumsatz leisten müssen, um ihre Körpertemperatur aufrechtzuerhalten und nicht auszukühlen. Mit bis zu 900 Atemzügen pro Minute pumpen sie Sauerstoff in ihre kleinen Körper, in denen ein rasendes Herz in der gleichen Zeit 1500 Mal schlägt und das Blutvolumen von drei bis vier Tropfen durch ein Netz feinster Äderchen jagt.
Trotz ihrer Winzigkeit entspricht ihre gesamte Anatomie, angefangen von den Blutgefässen, Organen, Nerven, Muskeln und Skelettstrukturen, bis hin zu den drei Gehörknöchelchen, den kleinsten Knochen überhaupt, dem Grundmuster aller Säugetiere. Wegen der hohen Stoffwechselintensität sind diese Minimäuse ständig auf der Suche nach Nahrung und kennen keine regulären Ruhepausen. Wenn sie nicht genug zu fressen finden, reduzieren sie ihre Körpertemperatur drastisch und fallen in eine Hungerstarre. Verwandte Spitzmausarten, die dazu nicht in der Lage sind, verhungern, sobald sie zwei Stunden keine Nahrung aufnehmen. Nach 27-tägiger Tragzeit bringt eine Spitzmausmutter zwei bis sechs Junge zur Welt, von denen jedes etwa 0,3 Gramm wiegt. Man kann sich ausrechnen, dass sie danach deutlich „erleichtert“ ist.
Die Fledermaus hat als besonderes Extra ein hochempfindliches Radarortungssystem, das ihr die nächtliche Orientierung und Beutejagd ermöglicht. Die ausgestossenen Laute liegen im Ultraschallbereich (Hochfrequenzen bis 200 Kilohertz), der für uns Menschen glücklicherweise nicht hörbar ist, denn diese Winzlinge bauen einen erstaunlichen Schalldruck von 110 Dezibel auf, was dem Lärm einer hochgedrehten Kettensäge entspricht. Die natürliche Lebenserwartung dieser Minisäuger ist nicht genau erforscht, liegt aber vermutlich unter zwölf Monaten.
Megameeressäuger
Am anderen Ende des Spektrums schwimmt der Blauwal, das grösste lebende und jemals existierende Tier. Mit einem Gewicht von 200 Tonnen und einer Körperlänge von bis zu 33 Metern (beides Rekordwerte) ist dieser Riese fast 100 Millionen Mal schwerer als die beiden Minisäuger. Alles an ihm ist gigantisch. Sein Herz kann bis zu 1000 Kilogramm wiegen, hat die Grösse eines Autos und schlägt höchstens 20 Mal pro Minute. Unter Wasser kann er die Luft ohne weiteres auch bis zu 20 Minuten lang anhalten. Durch seinen Körper fliessen 7000 Liter Blut, die Hauptschlagader hat den Durchmesser eines Abwasserrohrs. Einen Grossteil des Tages verbringt er damit, in einer mittleren Tiefe von 100 Metern winzige Kleinkrebse (Krill) zu verschlingen. Er schwimmt dabei mitten in einen Schwarm, füllt sein gewaltiges Maul mit 80 000 Litern Meerwasser, filtert die darin zappelnden Krebschen mit seinen langen Barten heraus und drückt sich den Fang mit der Zunge in den Schlund. Ein solcher „Schluck“ aus einem dichten Schwarm beschert ihm eine Energiemenge von 2 Millionen Kilojoule, was 85 Kilogramm Schokolade entspricht – eine Mega-Praline! Die typische Tagesration besteht aus etwa 40 Millionen dieser Tierchen, ein Menü aus 3000 Kilogramm „Meeresfrüchten“. Allerdings kann der Blauwal im Extremfall auch von seinen Reserven leben und 10 Monate fasten – das schafft kein anderer Säuger.
Das Muttertier trägt ungefähr 11 Monate und säugt sein Jungtier unter Wasser. Dabei wird dem Kalb die ausserordentlich fettreiche und nahrhafte Milch, von der eine Walkuh bis zu 600 Liter pro Tag produziert, mit grossem Druck ins Maul gespritzt, sodass es in der ersten Zeit täglich bis zu 120 Kilogramm an Gewicht zulegt. Mit Tönen im Infraschallbereich (Tieffrequenzen um 17 Hertz) können Wale sich in der Dunkelheit der Tiefe orientieren, ihre Beute orten und sich über eine Entfernung von mehreren hundert Kilometern unter Wasser verständigen. Der Schalldruck, den singende Wale aufbauen, erreicht 180 Dezibel. Damit übertreffen sie den Geräuschpegel, den ein Düsenflugzeug beim Start aufbaut. Man hat diese „Gesänge“ noch in 800 km (!) Entfernung registrieren können.
Blauwale werden nachweislich bis zu 110 Jahre alt. Damit sind Wale die langlebigsten Säugetiere. Nachdem diese friedlichen Kolosse vor einigen Jahrzehnten durch intensive Bejagung fast ausgerottet wurden, durchstreifen inzwischen wieder 10 000 – 20 000 Exemplare die Ozeane.
Zwei verschiedene Analogieschlüsse
Aus der Gegenüberstellung von Wal, Spitzmaus und Fledermaus wird klar: Sie sind jeweils perfekt auf ihren Lebensraum und dessen Erfordernisse zugeschnitten. Gleichzeitig gilt jedoch: Je genauer man sie untersucht, desto mehr erstaunliche Gemeinsamkeiten fallen auf.
Atheistische Wissenschaftler nehmen solche Ähnlichkeiten der Organismen als stärkstes Indiz für einen gemeinsamen Startpunkt von Entwicklung und Abstammung, um die Evolutionstheorie zu untermauern. Gläubige Christen dürfen in den Ähnlichkeiten die „Handschrift“ ihres göttlichen Urhebers sehen!
Weisst du es nicht? Oder hast du es nicht gehört? Ein ewiger Gott ist der HERR, der Schöpfer der Enden der Erde; er ermüdet nicht und ermattet nicht, unergründlich ist sein Verstand.
Jesaja 40,28
Quellenangabe: vom Stein, A. (2018). Schöpfer:Hand:Werk (1. Auflage). Daniel-Verlag.