Nur wenige Menschen erfahren den Schmerz, dass die liebste Person in ihrem Leben ermordet wird. Wenn dann Wut und Hass auflodern und nach Rache geschrien wird, erscheint das wie eine normale Reaktion. In einem solchen Fall zu vergeben, wirkt fast unmöglich.
Die scheinbare Schwäche der Vergebung
Vergeben ist nicht einfach. Es sieht aus wie Schwachheit. Es sieht aus, wie wenn man verliert. Wie wenn es keine Gerechtigkeit geben würde oder bräuchte. Wenn Erika Kirk vergibt, heisst das im Endeffekt, dass der Mörder ihr gar nichts mehr schuldig ist.
Gottes Massstab für Vergebung
Der Apostel Paulus schrieb an die Christen in Rom: «Rächt nicht euch selbst, […] denn es steht geschrieben: «Mein ist die Rache; ich will vergelten, spricht der Herr» (Römer 12,19). Jesus Christus sagte: «Liebt eure Feinde; tut wohl denen, die euch hassen» (Lukas 6,27). Er betete für die Menschen, die ihn an ein Kreuz genagelt hatten: «Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun» (Lukas 23,43).
Der Herr Jesus Christus hat während seines Lebens auf der Erde vielen Menschen ihre Sünden vergeben (Lukas 7,48Er aber sprach zu ihr: Deine Sünden sind vergeben. ; Lukas 5,20Und als er ihren Glauben sah, sprach er: Mensch, deine Sünden sind dir vergeben. ). Diese Vergebung war kostenlos für die Menschen, aber nicht ohne Preis: Jesus selbst hat die Strafe für die Sünden getragen (Jesaja 53, 5doch um unserer Übertretungen willen war er verwundet, um unserer Ungerechtigkeiten willen zerschlagen. Die Strafe zu unserem Frieden lag auf ihm, und durch seine Striemen ist uns Heilung geworden.). Und seither bietet Gott jedem Menschen Vergebung der Sünden an (1. Johannes 1,9Wenn wir unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit.).
Die Hürde, Vergebung anzunehmen
Vergebung zu akzeptieren, ist aber ebenfalls nicht einfach. Einige wollen gar nicht erst eingestehen, dass sie Fehler gemacht haben. Manche reden ihre Verfehlungen klein, weil diese nicht schlimmer seien als die von jedermann. Andere wissen sehr wohl, wo sie einen Fehltritt gemacht haben, aber sie wollen selbst dafür geradestehen.
Die ewige Frage: Wer trägt die Strafe?
Und genau das werden alle Menschen, denen es der Kopf nicht zugeben will, Gottes Vergebung anzunehmen: Sie werden Strafe erleiden, ewiges Verderben (2. Thessalonicher 1,9die Strafe erleiden werden, ewiges Verderben vom Angesicht des Herrn und von der Herrlichkeit seiner Stärke,).
Gott ist gerecht und lässt keine Sünde ungestraft. Vergebung bedeutet deshalb nicht, dass es keine Strafe gibt. Die Frage ist, wer die Strafe trägt.
Akzeptierst du Gottes Vergebung, hat Jesus Christus die Strafe getragen. Ansonsten musst du die Strafe selbst büssen.
Gottes Liebe ist unendlich gross, sonst hätte er nicht seinen Sohn Jesus Christus anstelle des jeweiligen Sünders gestraft. Aber jeder Mensch, der sich einbildet, dieses grosse Opfer nicht nötig zu haben, wird selbst bestraft werden müssen für seine Sünden.
Das geht dich ganz persönlich an. Sind dir deine Sünden schon vergeben worden?