Was es heisst, «Durst» zu haben
Sicherlich hast du das schon erlebt: An einem schönen Sommertag bist du früh aufgestanden, um unsere schöne schweizerische Bergwelt zu geniessen. Voller Energie hast du den Aufstieg in Angriff genommen. Obwohl der Weg steil ist, geniesst du das sonnige Wetter und die wunderschöne Aussicht. Einfach herrlich diese Bergwelt! Aber je länger du unterwegs bist, desto mehr strengt es dich an. Du fängst an zu schwitzen, die Beine werden langsam schwer, der Mund wird trocken und ein quälender Durst stellt sich ein. Am Anfang erst noch wenig, aber dann immer mehr. Du sehnst dich nach nichts anderem mehr als … nach einem Schluck Wasser! In diesem Moment könnte man dir alles andere anbieten … aber das Einzige was du dir jetzt wünschst, ist ein Schluck kaltes Wasser. Was für ein Genuss, wenn man dann klares, erfrischendes Quellwasser trinken kann!
Ja, wir Menschen wissen, was es heisst «Durst» zu haben. Ohne Wasser wäre das natürliche Leben hier auf der Erde überhaupt nicht möglich. Uns in der Schweiz geht es so gut, dass wir jederzeit genug Wasser zur Verfügung haben, um unseren Durst zu stillen.
«Durst» nach etwas Anderem
Aber es gibt eine andere Art von «Durst», der uns Menschen manchmal packt und den wir nicht so einfach stillen können. Tief in uns drin steckt eine – manchmal auch nicht klar greifbare, aber doch reale – Sehnsucht nach etwas, was uns glücklich macht und was uns Befriedigung gibt. Das ist bei jedem Menschen etwas anderes. Der eine denkt vielleicht, «wenn ich nur den richtigen Partner für mein Leben finde, dann hätte ich alles, was ich brauche. Dann wäre ich richtig glücklich.» Oder ein anderer: «Wenn ich nur den richtigen Job hätte, wo ich viel Geld verdienen kann, dann würde es mir gut gehen». Und so rackern wir uns ab, um dieses oder jenes Ziel zu erreichen, nur um dann festzustellen, dass die innere Unruhe – der «Durst» – bleibt, selbst wenn wir das Ziel erreicht haben.
Erfolg und Reichtum kann diesen «Durst» nicht löschen
Der grosse Tennisstar Boris Becker sagte vor Jahren: «Ich hatte zweimal als jüngster Spieler Wimbledon gewonnen. Ich war reich. … Ich hatte alles, was ich brauchte … Es ist das alte Lied von Filmstars oder Popstars, die sich das Leben nehmen. Sie haben alles, und sie sind doch unglücklich.»[1]. Ich weiss nicht, wie Boris Becker mit diesem Problem umgegangen ist. Menschen können uns hier letztlich nicht weiterhelfen.
Von welchem «Durst» redet die Bibel?
Wir möchten dich deshalb auf eine Geschichte in der Bibel hinweisen. Du kannst sie gern auch selbst nachlesen (Johannes 4, 6-26). Dort ist Jesus ebenfalls nach einer langen Wanderung durstig und macht eine Pause bei einem Brunnen. Weil der Brunnen tief ist und er kein Gefäss zum Schöpfen hat, fragt er eine Frau, ob sie ihm Wasser schöpfen würde. Die Frau ist darüber etwas überrascht, weil das im damaligen kulturellen Kontext wer er wäre, sie ihn um «lebendiges Wasser» gebeten hätte. Und dann macht Jesus eine ganz gewaltige Aussage:
«Jeder, der von diesem Wasser trinkt, wird wieder durstig werden. Wer aber von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben werde, wird niemals mehr Durst bekommen. Das Wasser, das ich ihm gebe, wird in ihm eine Quelle werden, aus der Wasser sprudelt – bis ins ewige Leben.»
Johannes 4, 13-14
Merkst du, was er hier sagt? Natürliches Wasser stillt unseren Durst nur für eine kurze Zeit. Jesus selber aber kann uns etwas geben, was «in uns» zu einer Quelle wird. Wir Menschen suchen die Erfüllung und das Glück immer in etwas, was ausserhalb von uns liegt – bei anderen Menschen, in irgendwelchen Dingen oder Erfahrungen. Aber wenn man zu Jesus kommt, dann verändert sich etwas in uns selbst. Jemand, der zu Jesus kommt und in eine Beziehung zu ihm tritt, der wird innerlich verändert. Es entsteht eine lebendige, reale Beziehung zu Gott, die zutiefst glücklich macht. Wir haben dieses Glück selbst erlebt und würden es uns deshalb wünschen, wenn du die gleiche Erfahrung machen könntest. Ja, bei Gott kann man wirklich zur Ruhe kommen, wie der bekannte Kirchenvater Augustinus gesagt hat: «Unruhig ist unser Herz, bis es ruht in dir». In diesem Sinn wünschen wir dir, dass du das «Wasser des Lebens» zu dir nimmst, welches dir nur Jesus Christus geben kann!
[1] zitiert in Timothy Keller, «Der zugewandte Jesus»