In tiefer Liebe verschmolzen

Was für einen Stellenwert hat die Ehe in der heutigen Gesellschaft eigentlich noch? – Sicherlich eine berechtigte Frage. Ein eindrückliches Beispiel aus der Tierwelt darf uns die Absichten des Schöpfers mit der genialen Erfindung der Ehe wieder in Erinnerung rufen.

In tiefer Liebe verschmolzen

Inhaltsübersicht

Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und seiner Frau anhangen, und sie werden EIN Fleisch sein. 1. Mose 2,24

Bei der Erschaffung des Menschen als Mann und Frau setzte Gott mit der Ehe ein dauerhaftes Band ein, das beide Partner auf das Allerengste miteinander verbindet. Wie fest diese neu entstandene Einheit ist, veranschaulicht der starke Ausdruck “sie werden ein Fleisch sein” (1. Mose 2,24). Offensichtlich ist das bildlich zu verstehen, denn obwohl Mann und Frau sich in der geschlechtlichen Vereinigung körperlich so nah sind wie irgend möglich, bleiben sie doch biologisch gesehen separate Organismen. Was uns selbstverständlich erscheint, hätte der Schöpfer durchaus auch anders einrichten können…

Überleben in tiefster Finsternis

Die Tiefsee-Anglerfische sind in dieser Hinsicht sehr bemerkenswert. Sie leben in einem bisher weitgehend unerforschten Meeresbereich, der 1.000 Meter unter der Meeresoberfläche beginnt und bis in eine Tiefe von 6.000 Meter hinabreicht. Hier herrschen enormer Druck, eisige Kälte und tiefste Finsternis. Kein Schimmer dringt jemals herab; Tag und Nacht sind nicht zu unterscheiden. Es gibt fast keine Nahrung und entsprechend wenig Lebewesen. Was dort lebt, ernährt sich entweder von dem, was aus den lichtdurchfluteten Bereichen weit darüber abstirbt und hinuntersinkt, oder frisst andere.

Ein optimal ausgestatteter Schrumpelfisch

Diese extremen Umweltbedingungen erfordern spezielle Anpassungen. Eine allgemeine Beschreibung des Tiefsee-Anglerfisches ist nicht so einfach, da der Formenreichtum sehr groß ist – bis heute sind 160 verschiedene Arten bekannt. Ihr typischer Vertreter ist ausgesprochen unansehnlich: die schuppenlose, schwarzbraune, fleckige und faltige Fischhaut ist mit warzenartigen Auswüchsen, Stacheln und Fransen übersät. Am gedrungenen, fast runden Körper sitzen zu kurzen Stummeln reduzierte Flossen. Man sieht ihm an, dass er nur sehr langsam und mühsam schwimmen kann. Zum bewegungslosen Schweben im maximalen Energiesparmodus ist diese Ausstattung allerdings ideal. Auffällig ist das riesige Maul voll langer, nadelspitzer Zähne. Im Zusammenspiel mit dem weit ausklappbaren Unterkiefer und einem superelastischen Magen entsteht eine Saugfalle. Durch plötzliches Aufreißen seines furchtbaren Rachens werden die Opfer in einem wilden Strudel in den Schlund gezogen. Das System ist so effektiv, dass damit Beutetiere verschlungen werden können, die deutlich grösser und schwerer sind als ihre Jäger. Da der Tisch spärlich gedeckt ist, kann der Hungrige nicht wählerisch sein; die Lauerjäger der Unterwelt müssen nehmen, was kommt.

Letale Laterne

Ihren Namen verdanken die Anglerfische der besonderen Methode, mit der sie Beute anlocken. Vor ihren grässlichen Mäulern baumelt eine ausgefeilte Konstruktion: eine Angelrute mit leuchtendem Köder. Das Licht dieser kleinen Laterne wird von lichterzeugenden Bakterien ausgestrahlt und in bestimmten Bewegungsmustern herumgewedelt. Durch ein bewegliches Häutchen, ähnlich dem Augenlied, kann das Licht abgedeckt und bei einigen Arten mithilfe von Pigmenten gefärbt und

durch Linsen scharf gebündelt oder breit gestreut werden. Jeder kleine Lichtschein durchdringt das kristallklare, unbewegte Wasser der ewigen Tiefsee-Nacht und übt eine unwiderstehliche Anziehungskraft aus. Für viele neugierige Meeresbewohner ist das faszinierende Blinken dieser “Meuchel-Leuchten” das Letzte, was sie in ihrem Leben bestaunen – bevor sie in der Saugfalle verschwinden.

Aus der Finsternis zum Licht

Paulus schrieb damals an die gläubigen Christen in Ephesus, dass auch sie einmal in tiefer Finsternis, d.h. ohne Gott und im Unglauben, gelebt hatten. Doch als sie Jesus Christus, der sich das Licht der Welt nennt (Johannes 8,12), im Glauben als ihren Retter angenommen hatten, da wurde es hell in ihrem Leben (Epheser 5,8). Es war kein irreführender, Tod bringender Lichtschimmer wie bei den Tiefsee-Anglerfischen, sondern das göttliche Licht des Lebens! – Wie steht es bei dir? Lebst du noch in finsterer Tiefe ohne Jesus Christus oder erfreust du dich bereits einer himmlischen Beziehung der Liebe und Freude mit Ihm?

Mini-Macho

In der gähnenden Leere der weiten Unterwasserwelt ist die Partnersuche alles andere als einfach, so dass bis zu 80 Prozent der Weibchen Single bleiben. Um trotzdem überleben zu können, praktizieren sie ein verblüffendes Sexualverhalten. Das Erscheinungsbild der Geschlechter ist völlig verschieden. Die Männchen sind durch einen langgestreckten und muskulösen Körper, der sie zu guten Schwimmern macht, große Augen und einen guten Geruchsinn gekennzeichnet. Auf jedes Weibchen kommen 15-30 Männchen. Das qualifiziert sie für die aktive Rolle bei der Partnersuche. Allerdings wirken sie etwas hilflos – sie sind ausgesprochene Winzlinge. Während die Weibchen mit einer Körperlänge von bis zu 1,20 Meter recht groß werden, kommen die Herren nicht über wenige Zentimeter hinaus. Der “Teufelsangler” bringt es sogar nur auf 6,2-7,3 Millimeter, was ihn zum kleinsten Wirbeltier im gesamten Tierreich macht! Eine Angel zum Anlocken der Beute fehlt ihm, und seine Zähne werden mit Beginn der Geschlechtsreife durch seltsame Haken ersetzt, so dass es fraglich ist, ob er sich von diesem Zeitpunkt an überhaupt noch selbst ernähren kann, was er allerdings gar nicht vor hat.

Ultimative Selbstaufgabe oder “Sexualparasitismus”?

Hat er auf seiner Brautschau das große Glück, ein Weibchen zu entdecken, stellt er sofort sicher, dass er es nie mehr aus den Augen verlieren wird, indem er sich an ihr festbeißt. Dann geschieht etwas Sensationelles. Die Haut der Partner verschmilzt miteinander, die Blutkreisläufe verbinden sich – sie werden ein Fleisch (genauer gesagt: ein Fisch). Ab sofort wird das Männchen durch das Weibchen ernährt. Durch seine geringe Größe verbraucht es kaum Energie. Und es wird weiter gespart: Seine Flossen, Kiemen, Augen und inneren Organe werden abgebaut, was ihn völlig von ihr abhängig macht. Wenn sie stirbt, stirbt auch er (immerhin können sie gemeinsam bis zu 30 Jahre alt werden). Einige Biologen haben für diese Anhänglichkeit der Männchen den unschönen Begriff “Sexualparasitismus” geprägt, dabei handelt es sich, genau genommen, um ultimative Selbstaufgabe. Bei einigen Arten bleibt außer den Gonaden (Keimdrüsen, Hoden), die von nun an durch die weiblichen Hormone gesteuert werden, nichts von der ganzen “Herrlichkeit” übrig. Die Eier, die das Weibchen ins Wasser abgibt, werden mit dem Samen befruchtet, den der männliche

Überrest gleichzeitig ausscheidet. Ein integrierter Ölkörper verleiht den Eiern Auftrieb und lässt sie zur Wasseroberfläche aufsteigen. Dort schlüpfen die Larven, die sich später wieder auf den Weg in die Tiefe machen, um dort den Kreislauf von neuem zu beginnen.

Leben im Licht – in Liebe “verschmelzen”

Tauchen wir wieder aus der Finsternis auf und kehren zum Ausgangspunkt zurück. Wir dürfen nicht nur ein Leben im Licht genießen, auch das Konzept der Ehe ist gegenüber der Beziehung der Tiefseeanglerpärchen deutlich zu bevorzugen. Auch wenn Mann und Frau nicht buchstäblich miteinander verschmelzen, können sie nicht durch einseitige, sondern durch gegenseitige Hingabe nach Leib, Seele und Geist zu einer wunderbaren Einheit werden.

Noch schöner wird es, wenn wir dazu noch von Jesus Christus erlöst worden sind und “als Kinder des Lichts” wandeln (Epheser 5,8), denn dann können wir in der Ehe noch etwas weitaus Größeres entdecken. Paulus zitiert den vorangestellten Leitvers (1. Mose 2,24) und erklärt: “Das ist ein großes Geheimnis, aber ich deute es als ein Bild für die Einheit von Christus und der Gemeinde.” (Epheser 5,32 Neues Leben Bibel).

 

Quellenangabe: vom Stein, A. (2018). Schöpfer:Hand:Werk (1. Auflage). Daniel-Verlag.

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